1.Männer : Spielbericht

ERNÜCHTERUNG

Vielleicht war es der frühe Schuss vor den Bug, den sich die Koseltaler
in Jena einhandelten. Die 1 : 4 Klatsche am Fuße des Jenzig war zumindest
deutlich und absolut verdient. Und es war die erste Niederlage wieder seit
August 2012 in Jena.
 
Nun könnte der VfR nach Ausreden suchen, doch das hilft nicht weiter.
Die Verletzung des Torhüters Jannes Warchhold beim Aufwärmen, der
kurzfriste Umbau der Aufstellung mit der Versetzung von Tom Gössinger
in das Tor, waren nur der Auftakt. Dass man frühzeitig Ballverluste in
der Vorwärtsbewegung produziert, steht damit nicht im Zusammenhang.
Dabei jedoch zuzuschauen, wie die Heimmannschaft diese geschenkten
Konter gnadenlos in Tore umwandelt, dann schon. Der erste Abschluß
der Jenaer Mannschaft wird noch vom Pfosten gebremst (4.), beim
zweiten Versuch wird Fritz Meißgeier durch die Mitte geschickt und kann
leicht die Führung erzielen (5.). Nächster Fehler, nächster Konter über
links und erneut darf sich Meißgeier das Eck aussuchen (8.). Und fast hätte
Sören Bittner noch das dritte Tor hinterher gelegt, doch Gössinger konnte
den Einschlag noch verhindern (14.). Zwar zeigten sich nun auch die
Koseltaler in der Offensive, doch Sebastian Mai hatte beide Male kein Glück.
Statt dessen wurde Bittner erneut von Außen bedient und der hämmerte
das Leder unter den Querbalken (31.). Das war dann der Halbzeitstand,
wenn auch noch ein weiterer Pfostentreffer und ein Tanz des Balles
auf der Querlatte durch die Jenaer im Protokoll stehen.
 
In der Pause machte sich der VfR noch einmal Mut, früher zu pressen und
auch den Willen zu zeigen, hier nicht hoffnungslos unter zu gehen. Das klappte
dann auch in der 55. Miinute. Luca Kaplan erspitzelte sich den Ball, bediente
sofort Felix Muth, der ins lange Eck taf (55.). Doch wenig später war erneut
Meißgeier nach einem Eckball zur Stelle (62.) und stellte aus Nahdistanz auf
4 : 1. Dass es dabei blieb, war dann doch zum einen den schwindenden Kräften
bei 30 Grad Hitze, aber auch Tim Gössinger zu verdanken, der am Ende
auch im Tor angekommen war. "Wir hatten heute den klareren Siegeswillen
und das hat man bei jedem Spieler gesehen", war sich Thüringen Jenas
Trainer Mario Oertel sicher. Daniel Dittmar, der Kapitän der Koseltaler, forderte
schon jetzt mit Blick auf das nächste Heimspiel in zwei Wochen gegen den
Tabellenführer 1. FC Greiz, "weiter hart im Training zu arbeiten, um dann den
ersten Heimsieg einzufahren !".