1.Männer : Spielbericht (2008/2009)

LEUBE SCHMEISST DAS HANDTUCH

Der langjährige Trainer des VfR Bad Lobenstein gibt seinen Rücktritt bekannt
Fußball, Bezirksliga VfR Bad Lobenstein - Uhlstädter SV 1:1 (1:0) Bad Lobenstein (M.Finke). Mit einer unerwarteten Nachricht am gestrigen Tag geriet das Nachholespiel der Bezirksligisten VfR Bad Lobenstein und Uhlstädter SV (1:1) völlig in den Hintergrund. Am Sonntagvormittag gab VfR-Trainer Holger Leube überraschend seinen Rücktritt bekannt.
Über die Rücktrittsgründe gab es gestern nur wenige Informationen. In einer Presseerklärung des VfR Bad Lobenstein war zu lesen, dass der bis Saisonende 2009 laufende Vertrag zwischen Trainer Holger Leube und dem VfR Bad Lobenstein im gegenseitigen Einvernehmen mit sofortiger Wirkung aufgehoben wurde.

"Der Auflösung des Vertrages ging ein Gespräch von Holger Leube mit dem VfR-Vorstand voraus, der aufgrund interner Probleme innerhalb der Mannschaft nach dem 1:1 gegen Uhlstädt um seine Entlastung bat", heißt es in der Presseinformation. Der Auflösung sei zugestimmt worden. Gleichzeitig wurde Sportfreund Holger Leube für seine Arbeit gedankt. Über eine Übergangslösung zum Auswärtsspiel in Schleiz am Sonnabend will der Verein am Dienstag entscheiden.

Bei den VfR-Fans stieß die Rücktrittsmeldung auf Unverständnis. Holger Leube sei es gewesen, der eine ordentliche, spielstarke Mannschaft geformt habe. Die Tabellenplatzierungen hätten die hervorragende Trainerarbeit im Koseltal widerspiegelt. Einige Fans bekundeten gestern im OTZ-Gespräch ihre Sorgen um die Mannschaft und den Verein.

Nun aber doch ein Blick auf das Sonnabend-Spiel: Auf einem gut präparierten Platz in der Poststraße, der von Hans Meyer mit einem Traktor in den Morgenstunden vom groben Schnee befreit worden war, standen sich Bad Lobenstein und Uhlstädt gegenüber.

In der Anfangsphase mussten sich beide Mannschaften auf dem doch recht schnellen Geläuf erst einmal zurechtfinden. Auf beiden Seiten lief nicht allzu viel zusammen.

Nennenswert ist dabei die Chance von Sebastian Mai in der 5. Minute. Kurz hinter der Mittellinie bekam er den Ball und stürmte fast unbedrängt Richtung Tor. Beim Schussversuch aus 16 Metern verstolperte er jedoch den Ball und machte die Torchance selbst zunichte.

In der 10. Minute erwies sich der Ball erneut als Stolperfalle für Sebastian Mai. Er war zuvor von Oliver Hölzel bedient worden. Hölzel selbst hatte in der 15. Minute eine Großchance. Diese entsprang einer Kombination mit Sebastian Mai. Hölzel traf aber den Ball beim Schuss nicht genau, so dass ein Uhlstädter das Spielgerät noch abwehren konnte.

Danach plätscherte die Partie vor sich hin. Ungenaue Abspiele beiderseits verhinderten Torgelegenheiten. Erst in der 41. Minute konnte Sebastian Mai nach einer Flanke von Benjamin Wirth aus halbrechter Position den Ball in den Maschen des Uhlstädter Gehäuses versenken.

Vermutlich war die Leube-Elf noch gedanklich in der Kabine, als den Uhlstädtern kurz nach Wiederanpfiff der Ausgleichstreffer gelang. Eher harmlos sah der Schuss von Gästespieler Frank Pfeiffer aus, jedoch konnte VfR-Torhüter Steven Kessel bei seinem Versuch, den Ball aus dem Strafraum zu schlagen, die "Pille" nicht richtig treffen, die dadurch ins Tor kullerte.

VfR-Fans, die jetzt dachten, dass dieser Ausgleich die Koseltaler aufgeweckt haben könnte, täuschten sich. Harmlos gingen die Kurstädter im Angriff zu Werke. Der Drang Richtung 2:1 war nicht zu erkennen. Uhlstädt selbst versuchte mit Distanzschüssen, selbst in Führung zu gehen.

Aufregung dann in der 70. Minute. Ohne nennenswerten Grund schlägt ein Uhlstädter David Linke an der Seitenlinie mit der Hand ins Gesicht. Der aufmerksame Schiedsrichter-Assistent hob sofort die Fahne. Schiedsrichter Blöthner, der an diesem Tag eine hervorragende Leistung ablieferte, machte sich kundig und zeigte dem Uhlstädter Übeltäter Thomas Kramer sofort die rote Karte.

Hektisch ging es dann in den zehn Schlussminuten zu. Plötzlich legte der VfR wieder den Vorwärtsgang ein, um doch noch das 2:1 zu erzielen. Die sich ergebenden Chancen machte aber entweder die Uhlstädter Abwehr oder deren Torhüter zunichte.

In der 87. Minute dann noch einmal Aufregung. Oliver Hölzel traf mit gestrecktem Bein das Schienbein seines Gegners und gab diesem noch einen kleinen Schubser. Sofort ertönte der Pfiff des Unparteiischen, Hölzel ging mit Rot vom Platz.

Ob dies der Auslöser des Trainer-Rücktritts war, blieb bis gestern im Raum stehen. Die Mannschaft ist nun selbst gefordert. Über sinnlose Dinge grübeln bringt nichts. Eher sollte manch ein Spieler, an deren Einstellung auch Holger Leube nichts mehr ändern konnte, Selbstkritik üben.

Im OTZ-Gespräch mit VfR-Vorstandsmitgliedern wurde deutlich, dass man mit "platten Sprüchen", so wie sie in den vergangenen Wochen häufig auftraten, keinen Aufstieg schaffen wird. Interne Gespräche sollten jetzt schnell die Risse in der Elf wieder glätten.

Fußball ist nach Ansicht der Mitglieder des VfR Bad Lobenstein ein Mannschaftssport, bei dem nur eine Devise zählt: "Gemeinsam sind wir stark." Nur mit diesem Gedanken und viel Disziplin, könnten die Koseltaler an den Tore- und Angriffsdrang wie zu Saisonbeginn anknüpfen.