1.Männer : Spielbericht

HERGESCHENKT

Lange Gesichter bei den Koseltalern, Jubel bei den Chemikern aus Kahla.
"Wir haben das 60 Minuten richtig gut gemacht !" befand der VfR Trainer
Christian Feig. "Wenn wir nach der Pause aus unseren guten Chancen
noch das dritte Tor erzielen, ist das hier durch." Dabei wären sogar in der
1. Halbzeit schon mehr Treffern möglich gewesen. So reichten zunächst
die beiden Treffer durch Sebastian Mai (25.) und Markus Baer (37.), die
beide mit flüssigen Kombinationen heraus gespielt und abgeschlossen
wurden. Vor allem der zweite Treffer, den Janek Köcher über die offene,
rechte Seite vorbereitete, war Fußball aus dem Lehrbuch. Trotz der
klaren Führung des VfR, die mit Euphorie in das Koseltal zurück kehrte,
sah man nicht, dass hier die zweitschlechteste Auswärtsmannschaft der
Liga zum Gastspiel anreiste, denn Kahlas Trainer Thomas Hurt hatte schon
einen Plan. "Ich denke schon, dass wir ein sehr gutes, ein außergewöhnlich
gutes Spiel gesehen haben. Aber wir konnten zunächst viel wegnehmen
und so blieb die Hoffnung auf das Können meiner Jungs." Denn neben einer
frühen und einer späten Chance, beide durch Niklas Jahn inszeniert, sah man
offensiv wenig. Das frühe Tor, welches wegen Unterlaufen vom VfR Keeper
Richie Steinbach keine Anerkennung finden konnte (3.) oder sein Super-Freistoß,
den Steinbach noch aus dem Angel fischte (41.) stand hauptsächlich die
Abwehrarbeit im Vordergrund.
 
Das ärgerliche aus Sicht der Koseltaler war jedoch, dass man sich weiter
im Auslassen bestens heraus gespielter Möglichkeiten übertraf. So brachte
der frei gespielte Janek Köcher nur einen Kullerball zustande, den Louis Stimmer
ohne Probleme aufnehmen konnte (47.) oder der Abschluß von Kevin
Hammerschmidt (52.), der ebenso zu zentral in Richtung Tor flog.
Aus unerklärlichen Gründen zogen sich die Koseltaler nun aber vom Pressing
zurück, kamen in keine Zweikämpfe mehr und ermöglichten den Kahlaern
zwei leichte Tore durch Niklas Jahn (58.) und Niels Fank (65.). Man spürte
plötzlich die schwerer werdenden Beine bei den Koseltalern, die sich danach
auch noch einen Foulelfmeter einhandelten. Jahn schickte dabei Steinbach
in die falsche Ecke (78.). Binnen 20 Minuten hatten die Hurt- Schützlinge
das Spiel gedreht.  Mit Mann und Maus versuchte der VfR in den letzten Minuten
mit Power-Play das Unheil abzuwenden, doch der neue Tabellen-Dritte brachte
das Ergebnis ins Ziel.