1.Männer : Spielbericht

BITTERE ERKENNTNIS FÜR DIE KOSELTALER

Da halfen auch keine Proteste mehr : Das Tor in der Nachspielzeit durch Maximilian Enkelmann zählte und der sichere, auch der verdiente Sieg, war plötzlich weg. Keine Abseitsentscheidung, wenn auch Schiedsrichter Wollfgang Gäbler nicht sicher war. An ihm lag es jedenfalls nicht ! Der VfR versäumte es in der 1. Halbzeit, aus der Überlegenheit etwas mitzunehmen. Statt dessen nutzte Martino Schulz eine von zwei Chancen für seine Mannschaft, Thüringen Jena in Front zu köpfen (34.). 

Das Spiel fand schnell in die erwartete Richtung. Der VfR wühlte sich in die Begegnung, erzielte Feldüberlegenheit und hatte auch die Mehrzahl an Eckbällen. Doch so richtig in Bedrängnis brachte man Mario Oertel im Kasten der Jenaer nicht. Und wenn er schon geschlagen schien, war da noch ein Kopf da, der die Freistöße abfälschte. Um so ernüchtender die Führung für die Mannschaft von Steffen Geisendorf, die aus wenig viel machten. Es mangelte nicht nur an Zielstrebigkeit, auch die Übersicht zum freien Nebenmann schien abhanden gekommen sein. 

Dennoch sollte die 2. Halbzeit die Wende bringen. Doch zunächst lief man im Lager des VfR der Gefahr hinter her, selbst ausgekontert zu werden. Relativ hoch stehend boten die Koseltaler viel Platz und Raum für den Gastgeber, die jedoch auch selbst die Geschenke nicht annehmen wollten. Mit der Herreinnahme von Markus Baer kam jedoch neue Dynamik über die Aussenbahn. Sein Ritt in den Strafraum nutze er zum Zuspiel auf Oliver Hölzel, der aus Nahdistanz das Leder unter Oertel hin durch brachte (66.). Dann ließ schließlich Hölzel aus der eigenen, linken Hälfte Baer auf rechts abgehen, er umspielte noch Oertel und der VfR war plötzlich vorn. (75.). Doch das dritte, das wohl entscheidende Tor fiel nicht, weil bei weiteren hundertprozentigen Chanchen wieder auf "klein-klein" geschaltet wurde, sich keiner traute, den KO Schlag zu versetzen. Die Nachspielzeit hatte kaum begonnen, startete Maurice Junge noch zu einem Solo, versäumte jedoch das rechtzeitige Abspiel (91.). Mit dem letzten Aufbäumen der Jenenser verlor der VfR kollektv die Übersicht in der Abwehr. Aus dem Gewühl heraus drosch schließlich Maximilian Enkelmann das Leder an Richie Steinbach vorbei ins Netz (92.). Die bittere Erkenntnis für die Koseltaler lautet somit, dass ein Spiel nicht 90 Minuten dauert, sondern bis zum Abpfiff. Auf alle Fälle waren die Grundtugenden, wie Wille und Kampf, wieder zu sehen, die man beim Spiel gegen Westvororte noch vermisst hatte. Mit dieser Einstellung sollte es beim Koseltal-Abschied gegen Weimar nächste Woche keine böse Überraschung geben.