KOSELTALER ÜBERRASCHEN DIE LIGA

Bernd Schneider *, 23.06.2016

KOSELTALER ÜBERRASCHEN DIE LIGA

Saisonrückblick des VfR Bad Lobenstein 2015-2016 :

Mit einem am Ende sensationellen 3. Tabellenplatz beendete die Spielgemeinschaft des
VfR Bad Lobenstein ihre insgesamt 10. Saison im Landesmaßstab und überraschte mit
diesem Ergebnis nicht nur ihre treuen Anhänger und das unmittelbare Umfeld, auch die
Ligakonkurrenz zollte dem Team von Trainer Heiko Becker für ihre offensive Spielanlage
Resepekt und Anerkennung.

Neuzugänge sorgen für viel Euphorie
Wer zweimal knapp am Abstieg vorbei schrammt, dazu in der dramatischen Vorsaison
mit 18 Mannschaften und am Ende 6 Absteigern zu den "Überlebenskünstlern" gehörte,
muss sich etwas einfallen lassen, um diese Dramatik nicht ein drittes Mal erleben zu müssen.
So konnte man in der Sommerpause Sebastian Mai und Marco Narr zur Rückkehr ins
Koseltal bewegen, die ihrerseits ein perfektes Umfeld und natürlich viele alte Bekannte
wieder trafen. So entwickelte sich vor allem für die Offensive neue Spielansätze, die den
langjährigen "Alleinunterhalter" David Linke nicht nur entlasteten, sondern ihm auch eine
neue Vorbereiterrolle ermöglichten. Auch Neuzugang Nr. 3, Sebastian Tens schlug voll
ein, fand er doch neben Martin Wirth in der Innenverteidigung einen idealen Partner,
was die Konstanz der Abwehr spürbar erhöhte. Das damit vor der Sasion ausgegebene
Saisonziel mit Rang 5 schien somit nicht unrealistisch.


Verheissungsvoller Start
Zwar startete die Mannschaft nur mit einem 1 : 1 bei der Oberliga-Reserve des
SV Schott Jena, doch nicht wenige Trainer der Liga hatten genau diese Schottianer
auf der Liste der Aufstiegskandidaten. Wie sich der Trainer das Offensivspiel vorstellte,
zeigte die Mannschaft beim ersten Heimauftritt gegen den Kreisrivalen und
Verbandsliga - Absteiger SV Blau Weiß Neustadt. Mit einem glatten 5 : 0 Sieg
zerlegte der VfR den Gast in seine Einzelteile. Auch das folgende 4 : 0 beim
Neuling in Stadtilm war eine Demonstration der Stärke.
So entwickelte sich das nächste Heimspiel zu einem Angriffsfeuerwerk gegen einen
weiteren Staffelfavoriten, Germania Ilmenau. Beide Mannschaften agierten mit offenen
Visier, bei dem sich die Gäste mit dem 4 : 4 einen Punkt ergatterten.
Dem folgenden 2 : 0 in Roschütz folgte leider eine 0 : 1 Heimniederlage gegen Zeulenroda,
die weder eingeplant, noch notwendig war. Dennoch schüttelte der VfR dieses
Negativerlebnis schnell weg, denn in Jena - Zwätzen gab es nach dem 2 : 0 Sieg die
ersten Punkte gegen des SV. Die beiden folgenden Heimspiele gegen Kahla ( 5 : 1 ) und
Stadtroda ( 5 : 3 ) sah die Koseltaler wieder in gewohnter Offensivform.
Als am 10. Spieltag die damaligen Spitzenreiter Ilmenau und Zeulenroda kollektiv
patzten, war der VfR nach dem ersten Sieg in Greiz ( 3 : 1 ) plötzlich Tabellenführer.

Bäume wachsen nicht in den Himmel
Nach dem Erlebnis vom "Platz an der Sonne" wurde der VfR jedoch schnell wieder
auf den Boden der Tatsachen zurück geholt. Die Regionalliga - Reserve des
ZFC Meuselwitz ließ der Heimmannschaft beim 0 : 2 nicht die Spur einer Chance,
auch weil mit vier Kaderspielern der 1. Mannschaft die VfR Offensive komplett
zugedeckt wurde. Auch beim 1 : 1 in Arnstadt beim zweiten Absteiger der
Thüringen - Liga musste die Mannschaft erkennen, dass im Selbstlauf nichts funktioniert.
Das änderte sich erst mit den drei Schlussspielen des Jahres 2015, als man
nacheinander Silbitz/Crossen ( 5 :1 ), den TSV in Bad Blankenburg ( 4 . 2 ) und
Post Gera ( 3 : 0 ) bezwang. So überwinterte der VfR auf Platz 2 mit einem Punkt
Rückstand zu Meuselwitz II und den zweitbesten Torverhältnis.

Das Frühjahr schürt Hoffnungen
Bekanntermaßen kommt der VfR mit seiner selbst kreierten "Frühjahrsoffensive"
immer recht gut aus der Winterpause. So beherrschte man Schott Jena II auf dem
heimischen Kunstrasen klar und siegte mit 2 : 0. Da auch der zweite Vergleich
gegen Neustadt die Koseltaler als Sieger sah ( 2 : 1 ), thronte die Becker-Elf
wieder an der Tabellenspitze. Diese Spitze konnte man sicher gegen Stadtilm ( 3 : 0 )
verteidigen. So stand erneut das Spiel gegen Ilmenau im Blickpunkt der Liga,
als der Zweite, Germania, den Spitzenreiter VfR stürzen wollte. Leider hatte diese
Spitzenbegegnung einen Schiedsrichter, der dem Niveau auf dem Platz nicht
gewachsen war und der selbst mit einer Fehlentscheidung Einfluß auf das Endergebnis
nahm. Die 2 : 3 Niederlage war an diesem 19. Spieltag die erste Auswärtsniederlage
der Saison und führte neben den Verlust des Spitzenplatzes auch zu einem Knacks
im Spielverständnis.

Talsohle nach Ostern
Zwar konnte man gegen den Tabellen-Vorletzten Roschütz noch mit viel Mühe mit 2 : 1
gewinnen, doch zeigte sich schon in diesem Spiel viel Leerlauf. So kam die Mannschaft
bei ihrer Rückkehr in das Wohnzimmer Koseltal und der Einweihung der neuen
Anzeigetafel gegen Jena - Zwätzen nicht über ein 1 : 1 hinaus. Auch beim Neuling in
Kahla stand dieses Ergebnis nach 90 Minuten in der Ergebnisliste. Tiefpunkt dieser
Phase war zweifelsohne die 0 : 3 Niederlage bei der "Möhre" in Stadtroda.
Doch mit dem 3 : 1 Sieg gegen Greiz fing sich die Mannschaft wieder.
Auch war der Druck, mit der zudem viele Spieler in Sachen Aufstieg konfrontiert wurden,.
weg, denn der Abstand zu den Spitzenplätzen war mittlerweile auf 6 Punkte angewachsen,
So lieferte der VfR dem Tabellenführer Meuselwitz II auf der Glaserkuppe einen großen
Kampf und führte dem späteren Meister die letzten Punktverluste 2016 beim 1 : 1 zu.
Gnadenlos effektiv zeigte man sich beim 6 : 1 Heimsieg gegen Arnstadt, um bei
Silbitz / Crossen eine Woche später nach dem 2 : 5 noch einmal um den nun ins Auge
gefassten 3. Platz zu bangen. Das wurde auch noch einmal eng, denn die
Nullnummer gegen Bad Blankenburg ließ Zeulenroda noch bis auf einen Punkt
an den VfR heran rücken. Doch letztendlich schaffte es die Mannschaft, mit einem
klaren 5 : 0 Sieg beim Absteiger Post Gera aus eigener Kraft, die beste Platzierung
der jüngeren Bad Lobensteiner Fußball - Geschichte zu erreichen.

Statistikteil :

Mannschaft :
Der VfR Bad Lobenstein beendete die Saison mit 58 Punkten aus 30 Spielen ( Vorjahr 46 Punkte
aus 34 Spielen ) und einem Torverhältnis von 74 : 36 ( Vorjahr 61 : 54 ). auf Platz 3 ( Vorjahr : 9 ).
Anders als in früheren Spielrunden, als der VfR zumeist die entscheidenen Punkte in der
Rückrunde holte, verlief die letzte Saison.
So punktete man in der Hinrunde 33 mal, in der Rückrunde waren es 25 Punkte ( Vorjahr je 23 ).

Von den 15 Heimspielen gewann man 10 ( Vorjahr 9 aus 17 ) und spielte dreimal Remis.
Zwei Spiele gingen verloren (Meuselwitz II und Zeulenroda).
Auswärts trat die Mannschaft wesentlich gefestigter auf und war  als einzigstes Team
aller 47 auf Landesebene spielenden Mannschaften bis zum Ilmenau-Spiel ungeschlagen.
7 Siege in der Fremde, 4 Unentschieden und 4 Niederlagen stehen hier in der Statistik.

Die vollen sechs Punkte holte man gegen Neustadt, Greiz, Stadtilm, Roschütz und Post Gera.
Vier Punkte gab es Schott Jena II, Bad Blankenburg, Jena - Zwätzen, Kahla, und Arnstadt.
Drei Punkte holte die Mannschaft gegen Silbitz/ Crossen und Stadtroda.
Nur einen Punkt konnte man gegen den Meister Meuselwitz II und den Zweiten Ilmenau holen.
Ganz ohne Punkte waren die beiden Spiele gegen den Vierten, Zeulenroda.

Spielereinsätze :
Alle 30 Punktspiele absolvierte Sebastin Mai, gefolgt von David Linke und Martin Wirth ( je 29 ).
Auf 27 Einsätze brachten es Kapitän Janek Köcher, Sebstian Tens und Oliver Hölzel.
Insgesamt wurden in den Punktspielen 26 Spieler eingesetzt ( Vorjahr 30 ), was zwar die
Kontinuität erhöhte, jedoch noch immer zu hoch ist. Hier wirkten sich vor allem längere
Verletzungen ( Markus Richter, Steven Kessel, Christoph Walther, Eugen Gergert ) negativ aus.
Mit deren Rückkehr stellt sich der künftige Kader auch wieder breiter auf.

Torschützen :
Nicht nur aus dem Team des VfR, sondern auch aus allen im Landesmaßstab spielenden
Mannschaften ragte mit Sebastian Mai ein Spieler hervor, der sich mit 38 Toren die
Torjägerkrone Thüringens sicherte. Zudem legte er für 15 weitere Treffer auf, was ihn auf
sagenhafte 53 Scorerpunkte brachte. Platz 2 in der internen Rangliste belegt der
Torschütze vom Dienst der letzten Jahre, David Linke. 13 traf er selbst, 21 mal war er
Vorbereiter. Je sechs mal trafen Janek Köcher, Oliver Hölzel und Marco Narr.
Mit je einem Treffer runden Sebastian Tens, Martin Müller, Hendrik Röppischer,
Christoph Walther und Philipp Krasser die Torestatistik ab.

Sünder :
Auf einem guten Weg ist die Mannschaft im Fair-Play. Dennoch musste in der Saison
drei Platzverweise weggesteckt werden, die in der Nachbetrachtung nicht hätten sein
müssen. So erwischte es Hendrik Röppischer mit rot und gelb/rot, auch Marco Narr musste
nach einer Ampelkarte vorzeitig duschen ( Vorjahr 3 x rot / 6 x gelb/rot ).
48 mal sahen Spieler des VfR den gelben Karton ( Vorjahr : 61 ).

Zuschauer :
Der VfR hatte in der zurück liegenden Saison insgesamt 2.174 Zuschauer zu den
Heimspielen (Vorjahr : 2.007), was einem Schnitt von 145 ( Vorjahr :118 ) entspricht.
Bestbesuchtes Spiel mit 185 Zuschauern war die Begegnung gegen Roschütz, die
wenigsten Zuschauer kamen zur Partie gegen Stadtilm (110).
Bei den Auswärtsbegegnungen ist die Besucherspanne größer.
Sie reicht von 200 (Ilmenau) bis auf 50 (Schott Jena II) herunter.