KOSELTALER MÜSSEN SICH MÄCHTIG STRECKEN

Bernd Schneider *, 26.12.2013

KOSELTALER MÜSSEN SICH MÄCHTIG STRECKEN

Halbjahresrückblick 2013/ 2014 :

KOSELTALE MÜSSEN SICH MÄCHTIG STRECKEN
Mannschaft überwintert auf Abstiegsplatz - Sieben Platzverweise kosten viele Punkte

Als einzig verbliebene Mannschaft des Saale-Orla-Kreises in der Landesklasse Ost
hat es der VfR Bad Lobenstein im Reigen der restlichen Mannschaften nicht geschafft,
die Erwartungen des Umfeldes vor der Saison zu erfüllen.
Gestützt auf die starke Rückrunde der Vorsaion, der guten Vorbereitung und der
Rückkehr von Marcus Großer sahen sich die Koseltaler in Richtung der Plätze 5 bis 7.
Getragen wurde die Hoffnung zusätzlich noch durch die Ansetzungen, denn in den
ersten drei Spielen sollte es gegen die zwei Neulinge Jena-Zwätzen und Gera-Westvororte und den
Abstiegskandidaten des Vorjahres, Lok Saalfeld, schon einmal 9 Punkte geben.

Doch genau dieser Saisonauftakt ging kräftig daneben. Es kann nur an der Einstellung gelegen
haben, denn Fussballspielen verlernt man nicht von heute auf morgen.
So setzte es statt der erhofften Siege drei deutliche Niederlagen mit einem Torverhältnis
von 3 : 12.  Die Ernsthaftigkeit für den Punktekampf konnte man erst mit dem vierten Spiel
der Saison wieder erleben. Gegen den FC Motor Zeulenroda gab es beim 2 : 2 den ersten
Punkt, aber es hatte auch schon einen Fingerzeig parat, daß Nachlässigkeiten sofort
bestraft werden würden, denn die 2 : 1 Führung nach 86 Minuten sollte wieder einmal nicht
zum Sieg reichen. So endete diese Partie ebenso 2 : 2 wie in der Folgewoche der Auftritt
beim SV Schott Jena II. Hier lief man einen 0 : 2 Pausenrückstand hinterher, um zumindest
noch einen Punkt zu retten.

Was die Mannschaft leisten kann, zeigte sie beim damaligen Spitzenreiter Unterwellenborn.
Zwar stand es auch hier zur Pause 0 : 2, doch eine fulminante zweite Halbzeit brachte mit dem
4 : 2 den ersten Dreier. Gegen den dritten Neuling, Blankenhain, gab es dann auch den ersten
Heimsieg. Bei diesem 3 : 1 Sieg musste aber auch erst wieder ein Rückstand die Bremsen
lösen.

Ein in der Hinserie der Saison 2013/2014 trauriges Kapitel begann im nächsten Spiel
in Bad Blankenburg. Hatten die Koseltaler mit Lukas Remmert ( 1. Spieltag ), Hendrik Röppischer
( 2. Spieltag ) und Christopher Kolb ( 8. Spieltag ) schon drei Platzverweise nach jeweils
gelb-roten Karten, fing sich die Mannschaft beim TSV gleich zwei rote Karten ein und
gab eine zwischezeitliche 3 : 1 Führung noch aus der Hand. Das es am Ende 3 : 3 stand,
freute nur die Bad Blankenburger, denn mit Steven Kessel (nach Notbremse) und erneut
Hendrik Röppischer (Unsportlichkeit) mussten nun beide Torhüter ersetzt werden.
So hütete Maik Rzoska für die nächsten beiden Spiele das VfR - Tor, an den dabei bezogenen
Niederlagen hatte er keine Schuld.

Das erste dieser beiden Partien gegen den späteren Herbstmeister Eintracht Eisenberg
war überschattet von der schweren Verletzung von Marcus Großer. Er stieß bei einem Kopfball
mit seinem Abwehrkollegen Martin Wirth so schwer zusammen, daß der Rettungshubschrauber
ihn zur Operation nach Jena fliegen musste. So ging man nach einer 1 : 0 Führung noch mit
1 : 4 deutlich unter, denn in der zweiten Hälfte verspürte man seitens des VfR keine Gegenwehr
mehr. Ähnlich desolat trat die Mannschaft in Silbitz auf, die Gedanken waren zumindest in der
Partie nicht auf Fussball fixiert. Die Geschenke nutzte der SV Elstertal zu einem leichten 5 : 2
Sieg.
Im folgenden Spiel, als Steven Kessel seine Sperre abgesessen hatte, kamen die wiedererstarkten
Weidaer in Koseltal und der VfR holte sich in einem emotionslosen Spiel mit 0 : 4 die nächste
Niederlage und mit der roten Karte gegen David Linke den sechsten Platzverweis ab.

Stark geschwächt ging es in der Folgewoche zum 1. FC Greiz. Zwar verlor die Mannschaft
erneut, doch bei dem 0 : 2 sah man schon wieder Willen, Einsatzbereitschaft und Spielfreude.
So sollte nun gegen den Verbandsliga-Absteiger ZFC Meuselwitz II der nächste Sieg her.
Zwischenzeitlich führte die Mannschaft auch schon 2 : 1, doch fast mit dem Pausenpfiff
fiel der Ausgleich. Als Meuselwitz nach 75 Minuten den späteren Siegtreffer schoß, war dem
nächsten Platzverweis der Boden bereitet. So monierte Patrick Nazim eine Schieri- Entscheidung
und flog mit dem nächsten Platzverweis aus dem Spiel.

Somit war es auch nicht verwunderlich, daß der SV Roschütz beim VfR, zwar knapp, aber
verdient mit 1 : 0 gewann. Nun waren die Koseltaler, bedingt durch einen Sieg von Schott Jena II,
Schlußlicht. Ausgerechnet beim Lieblingsgegner des VfR, dem FC Thüringen Jena, besannen
sich die Spieler wieder auf das Wesentliche. Der 2 : 1 Sieg am Jenzig ließ die "rote Laterne"
wieder ans Ernst-Abbe-Sportfeld wandern. Mit diesem Sieg im Rücken sollte nun auch die
letzte Hinrundenpartie gegen Teichel erfolgreich gestaltet werden, doch den Ernst der Lage
erkannten in dieser Begegnung nur die Gäste aus dem Gormitztal. Fast willenlos gab man das
Spiel und die Punkte beim 0 : 2 her.

So muss am Ende der Hinrunde das Fazit gezogen werden, daß sich der VfR Bad Lobenstein
mit seinen Platzverweisen selbst geschwächt hat ( 15 Sperrtage ), die Verletzung von Marcus
Großer sein Übriges tat und viele Spieler trotz Blessuren ihre Verletzungen nicht auskurieren
konnten. So ist es nicht verwunderlich, daß sich die Hinrundenbilanz aus der aktuellen Saison
mit 3 Siegen, 3 Unentschieden und 10 Niederlagen noch schlechter liest als in der Vorsaison
( 4/4/6 ). Mit derzeit 12 Punkten und einem Torverhältnis von 24 : 44 ( - 20 ) rangiert man auch
noch hinter dem Vorjahr ( 16 Pkt. / 25 : 34 ).

Verständlich, daß die Mannschaft und das gesamte Umfeld auf eine ähnlich starke Rückrunde hofft. Zunächst wird zum Rückrundenstart Marcus Großer wieder zum Team stoßen, was sicherlich einem großen moralischen Schub bedeutet.
Zum anderen sind alle Strafen und Sperren abgesessen, die Verletzungen sollten bis zum
ersten Pflichtspiel am 22. Februar 2014 gegen Jena-Zwätzen auch auskuriert sein.
Die 5 Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz sind aufholbar, wenn sich alle Spieler
bedingungslos in den Dienst der Mannschaft stellen und sich und ihrem Anhang zeigen,
daß sie diese verkorste Hinrunde aus den Köpfen haben.