KOSELTALER BESIEGEN FLUCH DES ZWEITEN JAHRES

Bernd Schneider *, 07.07.2012

KOSELTALER BESIEGEN FLUCH DES ZWEITEN JAHRES

Landesklassen - Rückblick 2011/ 2012
 
KOSELTALER BESIEGEN FLUCH DES ZWEITEN JAHRES
Ausgeglichene Saison sichert den zehnten Tabellenplatz - Starke Rückrunde
 
Zweimal war in der jüngeren Geschichte der VfR Bad Lobenstein
in die Landesklasse aufgestiegen, beide Male war nach zwei Jahren Schluß. Als es 2010
zum dritten Mal in die zweithöchste Spielklasse Thüringens hochging, stand zunächst
wie immer der Klassenerhalt auf der Agenda. In beeindruckender Manier konnte nach
30 Spielen der 7. Tabellenplatz erreicht werden. Auch für das Anschlußjahr konnte es
im Koseltal nur heissen : Klassenerhalt. Mit Platz 10 gelang dies ebenso eindrucksvoll.
Damit konnten die Koseltaler den im Anmarsch befindlichen Fluch des zweiten Jahres
frühzeitig besiegen und spielen nun erstmalig im dritten Jahr in Folge in der Landeskasse.
 
Als SG Bad Lobenstein / Eliasbrunn nahm die Mannschaft erstmals den Spielbetrieb
auf. Dies war dem Umstand geschuldet, daß der VfR Bad Lobenstein als sportrechtlich
haftender Verein der SG seinen Spielern der zweiten Reihe als auch der SV Eliasbrunn
für seine Spieler keine komplette Mannschaft mehr hatte aufbieten können. Diese
Zusammenarbeit beider Vereine führte zur Bildung der Spielgemeinschaft ( SG ), die
Namensänderung der 1. Bad Lobensteiner Mannschaft inclusive.
 
Schon vor dem ersten Spiel blickte man sich nach der Bekanntgabe der Ansetzungen
augenreibend verdutzt an. In der Reihenfolge Eisenberg, Stadtroda, Weida und Schleiz
standen gleich vier Mannschaften auf dem Plan, die man im Kampf um die Meisterschaft
auf dem Zettel hatte. Doch zu was die Mannschaft fähig ist, bewiesen diese Spiele,
die immerhin drei Unentschieden einbrachten. Im 0 : 0 Spiel in Eisenberg hätte man
gewinnen können, beim 2 : 2 beim späteren Meister Weida führte man bis kurz vor Schluß und
auch zu Hause gegen Schleiz fehlten beim 2 : 2 nur 9 Minuten zum Sieg.
Einzig die 1 : 3 Heimauftakt - Niederlage gegen die nun in die Verbandsliga aufgestiegenen
Stadtrodaer konnte man als standesgemäß bezeichnen.
 
So sollte der erste Saisonsieg beim Neuling in Greiz auf die Habenseite kommen, doch
eine schwere Kopfverletzung von Kapitän und Spielmacher Janek Köcher brachte die
Mannschaft nach 2 : 1 Führung zur Pause völlig von der Rolle, so das es am Ende beim 3 : 4
die zweiten Pleite gab. Dieser erste Sieg kam dann im sechsten Saisonspiel beim
2 : 0 gegen einen weiteren Liga - Neuling, den SV Schott Jena II.
In Teichel sollte das nächste Erfolgserlebnis folgen, doch nach 18 Minuten stand das 1 : 1
wie in Stein geschlagen an der Anzeigetafel. Zumindest seit 9 Jahren wieder einen Punkt
in Teichel geholt zu haben, machte Freude.
 
Was folgte, verstehen viele Fussball-Freunde bis heute nicht. Es hagelte eine 0 : 7 Pleite
beim SV Ehrenhain, die bei fast jedem Schuss ins Schwarze trafen, die Koseltaler
ihrerseits brav Spalier standen und in der zweiten Hälfte von Minute zu Minute weiter das
Spielen einstellten. Die Angst nahm die Mannschaft mit in das nächste Heimspiel, zu der
Motor Altenburg II zu Gast war. Was muss das für ein " Hallo - Wach ?" Erlebnis gewesen
sein, als es nach 60 Minuten 0 : 3 stand ? Es folgte eine fulminate Aufholejagd mit dem
3 : 3 Unentschieden in der Nachspielzeit.
Es schloß sich eine 0 : 2 Niederlage in Niederpöllnitz an, in dem der Sturm der Koseltaler
nicht einmal ein "Lüftchen" erzeugte, und das sechste Unentschieden zu Hause gegen
Zeulenroda ( 1 : 1 ).
Es folgte der zweite schwarze Tag mit dem Heimspiel gegen Bad Blankenburg.
Wiederum hieß es am Ende 0 : 7, dieses mal half der Schiedsrichter kräftig mit, denn
er schickte Martin Wirth unberechtigt und später Torhüter Steven Kessel berechtigt mit
Rot vom Platz.
 
Das wiederum wurde zur Stunde von Hendrik Röppischer, den Torhüter der Eliasbrunner.
Über Nacht wurde er zur Nummer 1 und zum Rückhalt für die drei Siege in Folge zum
Abschluß der Hinrunde. Bei Thüringen Jena und beim Kraftsdorfer SV holte die Mannschaft
jeweils einen 2 : 1 Sieg, in Pößneck zum Jahresausklang gewann man mit 3 : 0.
 
Mit zwei 0 : 3 Niederlagen startete die Mannschaft von Trainer Renè Richter ins Jahr
2012. Sowohl Eisenberg als auch Stadtroda wurden ihrer Favoritenrollen gerécht.
Dramatik vom Feinsten bot die Rückrundenpartie gegen Meister Weida. Das 4 : 4
nach 90 Minuten zeigte der Mannschaft, das mit Willen vieles möglich ist.
Diesen Willen bot die Mannschaft auch beim Kreisderby beim FSV Schleiz.
Der FSV nach der Zielstellung Platz 1 - 3 schnell auf den Boden der Tatsachen zurück geholt,
musste auch gegen die Kurstädter klein begeben. Das 3 : 1 brachte Luft in der Tabelle,
die man mit den folgenden Niederlagen gegen Greiz ( 0 : 2 ) und bei Schott Jena II ( 0 : 4 )
brauchte.
 
In der nun beginnenden Schlußphase der Rückrunde fand die Mannschaft wieder zu
ihrem waren Leistungsvermögen. In die letzten 9 Partien wurde nur noch einmal verloren,
und dies in Zeulenroda in den letzten 3 Minuten. Sechs Siege holte sich die Mannschaft
noch, darunter die Rehabilitation gegen Ehrenhain ( 3 : 2 ) und Niederpöllnitz ( 4 : 1 ).
Auch Bad Blankenburg musste erkennen, das man mit Bad Lobenstein nicht zweimal
Schießbude spielen kann. Nach dem leistungsgerechten 1 : 1 an der Sportschule verabschiedete
Bad Blankenburg aus dem Meisterschaftsrennen, die Koseltaler standen kurz vor dem
Klassenerhalt.
 
Mit den drei Heimspielen zum Abschluß kamen, wie in der Hinrunde, nocheinmal drei Siege
zur Gesamtbilanz hinzu. Das wohl spektakulärste Spiel der gesamten Saison sahen die
115 Zuschauer bei der Partie gegen den FC Thüringen Jena. Die ständig wechselnde Führung,
dazu schneller, gradliniger Fussball, brachte Applaus auf offener Szene und einen 5 : 4 Sieg,
der ähnlich wie der Pokalkrimi 2010 gegen die gleiche Mannschaft noch lange im Gedächtnis
bleiben wird. Danach folgten noch der 4 : 2  Sieg gegen den Kraftsdorfer SV und das 3 : 1 gegen
den VfB Pößneck, die sich damit beide als Absteiger aus der Landesklasse verabschiedeten.